Manchmal beginnt eine Reise nicht mit einer Karte, sondern mit einem Duft.
Für unseren Botschafter Alessandro Grisotto, bekannt als Grisorando, begann diese Reise mit dem Duft von Lavendel, der über die Straßen der Provence wehte.
Es war 2021, während des Three Peaks Bike Race: drei Tage Ultra-Radfahren in Richtung Nizza, drei Tage, an denen die Silhouette des Mont Ventoux am Horizont immer größer wurde. Diese erste Begegnung mit dem „Riesen der Provence“ hinterließ einen tiefen Eindruck. Ein Versprechen: Ich werde hierher zurückkommen.
Und das zweite Mal würde ich nicht mit irgendeinem Fahrrad kommen.
Von einer Idee zu einem Fahrrad: die Entscheidung für ein Lastenfahrrad
Monate später verkaufte Alessandro alle seine Fahrräder und behielt nur eines: ein Titan-Lastenrad. Und diese Entscheidung brachte sofort den Ventoux zurück. Nicht nur eine Besteigung, sondern alle drei Seiten an einem einzigen Tag, gemäß den Regeln des Club des Cinglés du Mont Ventoux.
Ein Lastenrad, 14 Kilo Titan plus Ausrüstung, um drei legendäre Anstiege zu bewältigen.
Das klingt unvernünftig.
Aber manche Ideen hören auf, verrückt zu sein, wenn das Herz entscheidet, dass sie es nicht sind.
Annäherung an den Riesen der Provence
Die Reise von Conegliano Veneto in die Provence wurde zu einer langsamen Annäherung an etwas Größeres.
Turin, der Mont-Cenis-Pass, Briançon. Sisteron – wo er auf derselben Bank schlief, die ihm während des Rennens 2021 als Schlafplatz gedient hatte. Dann Sault und Bédoin: zwei Dörfer, die im Schatten des Riesen leben.
Auf dem Campingplatz unterhalb des Berges roch alles nach Radsport. Trikots in Schaufenstern, Rahmen, die wie Trophäen hingen, Fahrräder aus allen Ländern, die ein- und ausrollten. Zwei Tage zuvor war die Tour de France vorbeigekommen. Die auf den Asphalt gemalten Namen und Botschaften waren noch frisch. Morgen, dachte er. Morgen ist der Tag.
1. Sault: Lavendel und erstes Licht
Mitten in der Nacht klingelte der Wecker.
Um 4 Uhr morgens, umgeben von Dunkelheit und kalter Luft, begann Alessandro den ersten Aufstieg von Sault aus, der sanftesten Seite der drei Anstiege des Mont Ventoux.
Hinter ihm verblassten die Lavendelfelder und wurden von einem dichten Wald abgelöst.
Dann verschwanden auch die Bäume und machten Platz für die weiße, mondähnliche Oberfläche des Berges.
Um 7:12 Uhr erreichte er den Gipfel: erster Stempel, erster Gipfel, erstes Versprechen gehalten.
Der Abstieg nach Bédoin war eine Erleichterung vor der größten Herausforderung.
2. Bédoin: Die ikonische Seite und der Mistral
Um 8 Uhr morgens vibrierte Bédoin vor Radsportenergie. Ein schnelles Frühstück, der zweite Stempel, und um 8:45 Uhr rollte er auf den berühmtesten Anstieg.
Die Straße begann sanft. Dann verschluckte der Wald alles, und der Hang veränderte seinen Charakter, steil, unerbittlich, gnadenlos.
Nur wenige Tage zuvor war die Tour de France hier vorbeigekommen.
Radfahrer feuerten ihn an.
Ein Lastenfahrrad auf diesem Anstieg sieht man nicht alle Tage.
Am Chalet Reynard trafen die beiden Routen aufeinander, und der Mistral setzte ein. Keine Brise, sondern eine Kraft. Eine Wand.
Auf den exponierten Serpentinen wurde Alessandro seitwärts gedrückt und musste zeitweise zu Fuß gehen. Um ihn herum kämpften die Radfahrer, stürzten, kämpften sich nach oben.
Aber um 11:50 Uhr erreichte er erneut den Gipfel.
Nicht nur müde, sondern verwandelt.
3. Malaucène: Die letzte Schlacht
Der Abstieg nach Malaucène bot eine kurze Verschnaufpause. Dritter Stempel. Eine schnelle Mahlzeit.
Um 13:05 Uhr begann der letzte Aufstieg.
Diese Seite steigt stufenweise an, der Rhythmus ändert sich, Schatten verschwinden plötzlich, steile Rampen stellen die Konzentration mehr auf die Probe als die Beine. Der Gipfel bleibt fast bis zum Ende verborgen, der Turm taucht erst auf den letzten zwei Kilometern auf.
Der Wind kehrte zurück, aber zu diesem Zeitpunkt hatte Alessandro bereits eine mentale Rüstung aufgebaut, die stark genug war, um ihm standzuhalten.
Um 17:03 Uhr, nach 137 Kilometern, über 4.400 Höhenmetern und mehr als 60 Kilometern Klettern, erreichte er zum dritten Mal den Gipfel.
Er hatte alle drei Seiten des Mont Ventoux mit einem Lastenfahrrad bewältigt.
Ein Platz im wildesten Club der Berge
Um 18:32 Uhr rollte er zurück nach Bédoin.
Er drehte sich um und blickte auf den weißen Gipfel über ihm.
Etwas in ihm hatte sich verändert.
Es war nicht nur das Brevet des Club des Cinglés du Mont Ventoux.
Es war das Bewusstsein, ein Lastenrad dorthin gebracht zu haben, wo sich normalerweise nur ultraleichte Carbonrahmen hinwagen. Einen Traum verwirklicht zu haben, der aus dem Duft von Lavendel und dem Rauschen des Windes entstanden war.
Wir bei Selle San Marco stolz darauf, jeden Meter auf diesem Fahrrad zurückgelegt zu haben, durch den Mistral, durch die Lavendelfelder, durch das Herz des Riesen der Provence.
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